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Wir essen uns krank!

Wie uns die Lebensmittelindustrie verführt – und warum echte Nahrung der einzige Weg zurück zur Gesundheit ist

Ein Beitrag von Kathrin Litzlbauer, Certified GAPS Coach & Life Coach

Supermarkt: Gänge voller Lebensmittel, aber ohne Nahrung
Supermarkt: Gänge voller Lebensmittel, aber ohne Nahrung
„Wenn die Ernährung falsch ist, sind alle Medikamente nutzlos. Wenn die Ernährung richtig ist, sind alle Medikamente überflüssig.“ – Indisches Sprichwort

Wie wir den Bezug zu echter Nahrung verloren haben

Wenn ich heute in ein Supermarktregal schaue, frage ich mich oft: Was ist hier eigentlich noch echtes Essen? Bunte Verpackungen, vollmundige Gesundheitsversprechen, „reich an Vitaminen“ – und doch steckt dahinter oft ein Produkt, das unser Körper kaum noch erkennt.


Vor 100 Jahren war es selbstverständlich, täglich frisch zu kochen. Unsere Großeltern wussten, wie man Suppe aus Knochen zieht, Sauerkraut fermentiert oder Butter selbst herstellt. Heute dagegen greifen viele aus Zeitmangel – oder weil wir es nicht mehr anders gelernt haben – zu Fertigprodukten. „Convenience Food“ heißt das. Bequem, ja. Aber bequem ist nicht immer gesund. Und meistens bezahlt man für seine Bequemlichkeit jenseits der 40er einen hohen Preis. Dann meistens beim Arzt.


Wie uns die Industrie die „moderne Ernährung“ verkauft hat

Die Geschichte unserer Ernährung der letzten 100 Jahre ist – nüchtern betrachtet – ein Lehrbuchbeispiel für erfolgreiche Manipulation. Immer wieder wurden nährstoffreiche, traditionelle Lebensmittel verteufelt, um billigere, haltbarere Produkte besser verkaufen zu können:

  • Butter wurde zum Feind erklärt, um Margarine auf den Markt zu bringen. Heute wissen wir: Butter enthält wertvolle Fettsäuren, Vitamine A, D, E und K – während viele Margarinen Transfette enthielten, die Herzkrankheiten fördern.

  • In den 1970/1980ern wurde jungen Müttern eingeredet, ihre Milch sei „nicht nahrhaft genug“ – damit Babynahrung Absatz findet. Millionen Kinder verloren dadurch den wertvollen immunologischen Schutz des Stillens. So auch ich!

  • Zuckerhaltige Frühstücksflocken wurden mit künstlichen Vitaminen „aufgewertet“ und als gesund beworben – während sie Blutzucker, Darmflora und Konzentration aus dem Gleichgewicht brachten.


Diese Kampagnen haben nicht nur unsere Gewohnheiten, sondern auch unser Vertrauen in echte Lebensmittel zerstört. Wir vertrauen lieber "veganer Eierspeise" aus dem Labor, als Eiern von glücklichen Hühnern aus der Natur.


Was Studien längst zeigen: Wir essen uns krank

Eine bedeutende Studie der Medizinische Universität Innsbruck (Departement Innere Medizin I) dokumentiert, dass eine westliche Ernährungsweise („Western Diet“ – hoher Anteil an Fett, Zucker, raffinierten Kohlenhydraten) bei Mäusen gezielt entzündliche Prozesse im Darm auslöst. Ein Beispiel: Mäuse mit Mangel an dem Enzym GPX4 entwickelten unter einer westlichen Diät ein Enteritis-ähnliches Geschehen, das dem Verlauf von Morbus Crohn sehr ähnlich war. (researchreport.i-med.ac.at)Das zeigt eindrücklich: Ernährung kann das Gleichgewicht im Darm massiv stören – und das ist keine abstrakte Theorie, sondern eine beobachtbare Wirkung.


Weitere Übersichtsarbeiten zeigen:

  • Eine Analyse im Journal “Current Opinion in Clinical Nutrition & Metabolic Care” bzw. vergleichbare Reviews beschreiben den Mechanismus der sogenannten Metaflammation: chronische, niedriggradige Entzündung im Körper durch westliche Lebensweise und Ernährung („Western Diet“) – verantwortlich unter anderem für Typ-2-Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Adipositas. (PubMed)

  • Eine Studie im „Journal of Nutrition“ zeigte bei gesunden Frauen: Nach einem „Western-Meal“ (viel Fett, Zucker, raffiniert) stiegen Entzündungsmarker wie IL-6, IL-17 und IL-23 messbar an – im Vergleich zu einem mediterranen Mahl. (PubMed)

  • Weitere Veröffentlichungen zeigen den Einfluss von ultra-verarbeiteten Lebensmitteln auf das Mikro­biom, auf die Darm­barriere und somit auf die Entstehung von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen. (Medical Dialogues)


Diese Erkenntnisse passen: Parallel zum massiven Anstieg der industriellen Lebensmittelproduktion und Convenience-Kultur explodierte auch die Zahl der sogenannten Zivilisationskrankheiten – Autoimmun­erkrankungen, Allergien, Übergewicht, Diabetes und sogar psychische Erkrankungen. Der Zusammenhang Ernährung ↔ Darm ↔ Gesundheit wird damit wissenschaftlich immer klarer.


Der vergessene Schatz: Nahrung, die heilt

Als Certified GAPS Coach sehe ich täglich, wie echte, natürliche Nahrung das Leben von Familien verändert. Wenn Menschen wieder beginnen, Suppen, Eintöpfe und fermentierte Lebensmittel in ihren Alltag zu integrieren, passiert etwas Faszinierendes:Der Körper beginnt, sich selbst zu regulieren. Kinder können sich wieder besser konzentrieren und schlafen besser, Hyperaktivität nimmt ab, Hautprobleme verschwinden, Stimmung und Energie kehren zurück.

Dr. Natasha Campbell‑McBride, die Entwicklerin der GAPS-Diät, erkannte:Viele chronische Beschwerden – körperlich und seelisch – haben ihren Ursprung im Darm. Und nur durch echte, unverarbeitete Lebensmittel kann dieser sich wieder regenerieren und Balance im Körper schaffen.

GAPS ist dabei kein Trend und keine "fancy" Mainstream-Diät. Es basiert auf uralten Prinzipien:„Iss das, was deine Urgroßmutter als Essen erkannt hätte.“ Frische Brühen, Gemüse, fermentierte Produkte, Eier, Butter, Fleisch aus guter Haltung – keine Pulver, keine Zusatzstoffe, keine industriellen Ersatzstoffe.


Zurück zu echtem Leben

Ich weiß, wie herausfordernd es ist, als Mama zwischen Alltag, Job und Familie gesunde Mahlzeiten auf den Tisch zu bringen. Ich kenne das Gefühl, nach einem langen Tag einfach etwas Schnelles zu wollen. Und ich kenne die Dramen am Mittagstisch, wenn gesunde Lebensmittel abgelehnt werden.

Aber ich habe auch gelernt: Jeder kleine Schritt zurück zu echter Nahrung lohnt sich.

Ein selbst gekochter Eintopf, ein Glas fermentiertes Gemüse, ein Stück Butter auf frischem Gemüse – das sind keine nostalgischen Erinnerungen, sondern medizinische Werkzeuge, die unser Immunsystem, unseren Darm und unsere Seele nähren.


Fazit: Die Wahrheit kehrt zurück

Die letzten 100 Jahre haben uns von der Natur entfremdet. Doch immer mehr Menschen spüren, dass etwas furchtbar schief läuft. Wir bemerken, dass wir uns nicht mehr spüren und viele kleinen diffusen Symptome unseren Alltag bestimmen. Zu gesund um krank zu sein, zu krank um sich gut zu fühlen. Meistens reicht es gerade mal so für den Alltag.


Die GAPS-Diät ist kein Trend – sie ist eine Rückbesinnung auf die Weisheit unserer Körper und unserer Großmütter. Echte Nahrung braucht keine Werbung. Sie wirkt – weil sie Leben enthält.

Ich glaube: Die Natur trägt alles in sich, was wir brauchen. Wir müssen nur wieder lernen, ihr zuzuhören. Back to the roots - das ist mein Motto.

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